Diabetes Typ 2
Diabetes Typ 2 ist die häufigste Form der Zuckerkrankheit.
Bei Diabetes Typ-2 handelt es sich um eine chronische Stoffwechselerkrankung, bei der der Körper eine Resistenz gegen das Hormon Insulin entwickelt.
Folglich kommt es zu einem dauerhaft erhöhten Blutzuckerspiegel. Die Zellen reagieren somit nicht mehr auf das körpereigene Insulin. Der korrekte Fachausdruck für die Krankheit lautet Diabetes mellitus Typ-2.
Häufigkeit:
Offiziell gibt es rund sieben Millionen Diabetiker in Deutschland.
Kurze Fragen und Antworten
Wie erkennt man Diabetes-Typ-2?
Die Symptome von Diabetes Typ 2 entwickeln sich schleichend.
Bekannte Symptome sind:
- Müdigkeit,
- erhöhte Infektanfälligkeit,
- trockene Haut & Juckreiz,
- vermehrter Durst.
In manchen Fällen sind bereits schon Folgeerkrankugen wie Sehstörungen oder Durchblutungsstörungen diagnostiziert.
Was kann man gegen Diabetes-Typ-2 tun?
Während bei Diabetes-Typ-1 ein Leben lang Insulin injiziert werden muss, kann Typ 2 in manchen Fällen sogar mittels einer Ernährungsumstellung behandelt werden.
Bekannte Behandlungsmethoden:
- Ernährungsumstellung,
- körperliche Bewegung,
- orale Antidiabetka wie Metformin,
- Insulin (nur in fortgeschrittenen Stadien)
Wodurch entsteht Diabetes-Typ-2?
Während Diabetes-Typ-1 häufig über genetische Faktoren ausgelöst wird, hängt Typ 2 häufig mit einem ungesunden Lebensstil zusammen.
Häufigste Auslöser:
- Insulinresistenz
- Fettleibigkeit
- Bewegungsmangel
- Metabolisches Syndrom
Folgen von Diabetes Typ 2
Die Folgen der Krankheit sind dramatisch: Es kommt auf Dauer zu Schädigungen der Nervenbahnen, der Blutgefäße und der inneren Organe.
Mögliche Folgen von Diabetes sind:
- Herzinfarkte
- Schlaganfälle
- Netzhautschäden (bis hin zur Blindheit)
- Erektionsstörungen
- Nierenschwäche
- weitere Spätfolgen
Diese schwerwiegende Folgen zeigen auf dass Diabetes Typ-2 frühestmöglich erkannt und behandelt werden sollte.
Grundsätzlich ist Diabetes Typ-2 genetisch bedingt. Übergewicht und Bewegungsmangel können die Krankheit allerdings verstärken oder sogar dafür sorgen dass sich Diabetes überhaupt erst entwickelt.
Wenn Diabetes erst durch die ungesunde Lebensweise entstanden ist, hat dies jedoch auch einen positiven Effekt: Durch eine Umstellung der Lebensgewohnheiten lässt sich die Typ 2 Diabetes somit nämlich in einem gewissen Maße eindämmen und behandeln.
Da die Menschen früher erst im hohen Alter zu Übergewicht und Bewegungsmangel tendiert haben, hat man Diabetes Typ-2 lange Zeit als “Altersdiabetes” bezeichnet. Dieser Begriff ist allerdings mittlerweile überholt, da auch immer mehr Kinder und Jugendliche an Übergewicht leiden.
Was passiert bei Diabetes Typ-2 im Körper?
Das Hormon Insulin wird von der Bauchspeicheldrüse produziert und in den Blutkreislauf abgegeben. Dort soll das Hormon dafür sorgen, dass der Zucker, den wir über die Nahrung aufnehmen und der infolgedessen in den Blutkreislauf übergeht, an die Körperzellen weitergegeben wird, damit er dort als Energieträger fungiert. Diabetiker leiden allerdings unter einer Insulinresistenz, sodass die Zellen nicht mehr auf das Insulin reagieren und deshalb keinen Zucker mehr erhalten.
Aus diesem Grund erhöht sich bei Diabetikern der Blutzuckerspiegel dauerhaft.
Die Bauchspeicheldrüse versucht darauf zu reagieren, indem sie mehr Insulin produziert. Früher oder später ist sie allerdings zu erschöpft und kommt mit der Produktion nicht mehr nach.
Problematisch sind hierbei vor allem das körpereigene Fettgewebe und der Bewegungsmangel. Das Bauchfett stellt das größte Drüsenorgan des Körpers dar, das dauerhaft Botenstoffe ausschüttet, die die Insulinresistenz noch weiter fördern. Der Bewegungsmangel führt verstärkend dazu, dass auch Muskelzellen resistent gegen Insulin werden.
Ursachen von Diabetes Typ-2
Bei Diabetes Typ-2 handelt es sich grundsätzlich um eine Stoffwechselerkrankung, für die unsere Erbanlagen verantwortlich sind.
Wenn nahe Verwandte bereits an Diabetes erkrankt sind, besteht ein Risiko von ungefähr 60%, dass Betroffene auch selbst früher oder später an Diabetes Typ-2 erkranken.
- Das Risiko eines Ausbruchs steigt durch Übergewicht und Bewegungsmangel enorm an.
Wer dauerhaft einen ungesunden Lebensstil pflegt und über bestimmte Erbanlagen verfügt, dessen Wahrscheinlichkeit an Diabetes Typ 2 zu erkranken ist deutlich erhöht.
Auch das Alter spielt bei der Entwicklung eines Diabetes eine wichtige Rolle. Je älter der Mensch wird, desto resistenter wird er tendenziell gegenüber Insulin. Das ist übrigens auch der Grund, weshalb das Risiko, an Typ-2 Diabetes zu erkranken, im Alter immer weiter ansteigt.
Unterschied: Diabetes Typ-2a und Typ2b
Diabetes Typ-2 lässt sich in zwei weitere Ausprägungen unterteilen:
Diabetes Typ-2a
Von Diabetes Typ-2a wird verstanden, wenn der Patient zusätzlich nicht unter Fettleibigkeit leidet.
Diabetes Typ-2b
Leidet ein Patient zeitgleich an Diabetes und Fettleibigkeit, dann wird die Krankheit als Diabetes Typ-2b klassifiziert.
Teufelskreis: Das metabolische Syndrom
Diabetiker neigen dazu, am sogenannten “metabolischen Syndrom” zu erkranken.
Hierbei handelt es sich um einen Zusammenschluss aus vier verschiedenen Krankheiten, nämlich Bluthochdruck, Übergewicht, einer Fettstoffwechselstörung und der Diabetes selbst.
Diese vier Krankheiten verstärken sich gegenseitig bzw. lösen sich überhaupt erst gegenseitig aus. Es entsteht ein Teufelskreis, aus dem man nur schwer entkommen kann.
Symptomen von Typ-2 Diabetes
Diabetes Typ-2 ist eine tückische Krankheit, da sie sich – insbesondere zu Beginn – nicht in Form von eindeutigen Symptomen äußert.
Meist kommt die Erkrankung erst durch Routineuntersuchungen oder durch Folgeerkrankungen ans Tageslicht. Ist dies der Fall, wütet die Krankheit meist bereits seit einiger Zeit im Körper und hat mittlerweile einige Schäden angerichtet.
Die Symptome sind relativ unspezifisch und können zahlreichen verschiedenen Krankheitsbildern zugeschrieben werden.
- Starker Durst
- Häufiges Wasserlassen
- Schwächegefühl
- Müdigkeit
- Abgeschlagenheit
- Trockene und juckende Haut
- Trockener Mund
- Schwaches Immunsystem
- Häufig auftretende Infektionskrankheiten
- Tendenz zu Pilzinfektionen
- Langsame Wundheilung
- Durchblutungsstörungen
Wie wird die Diabetes Typ 2 diagnostiziert?
Grundsätzlich lässt sich Typ-2 Diabetes durch einen Blutzuckertest und einen Zuckerbelastungstest diagnostizieren.
Der Patient leidet unter Diabetes Typ-2, wenn der Blutzuckertest im nüchternen Zustand einen Blutzuckerspiegel von über 126 mg/dl (7,00 mmol/l) oder im nicht-nüchternen Zustand einen Wert von über 200 mg/dl (11,1 mmol/l) ergibt.
- Diese Werte dienen nur als grobe Angabe.
- Ein Arzt muss mittels einem Blutzuckerspiegeltest die Werte individuell analysieren und interpretieren.
- Ein Prädiabetes kann beispielsweise anhand von bestimmten Abstufungen diagnostiziert werden.
- Dieser Fall fällt somit nicht unbedingt in das hier genannte Schema.
Der Zuckerbelastungstest, der auch als oraler Glukosetoleranztest bezeichnet wird, erfolgt als Absicherung der Diagnose.
Bei diesem Test trinkt der Patient eine Lösung, die 75 Gramm Glukose (Einfachzucker) enthält. Wenn der Blutzuckerspiegel nach zwei Stunden über 200 mg/dl (11,1 mmol/l) beträgt, dann gilt der Typ-2 Diabetes als bestätigt.
Folgeerkrankungen von Diabetes Typ 2
Je länger ein Typ-2 Diabetes unbehandelt im Körper wütet, desto schlimmer können die Schädigungen sein, die in den Blut- und Nervenbahnen auftreten können.
Der Begriff Folgeerkrankung ist in diesem Zusammenhang allerdings etwas irreführend, da diese bereits im Vorstadium der Diabetes auftreten kann. Hierbei wird wieder erkannt, wie wichtig eine frühestmögliche Diagnose und die darauf aufbauende optimale Behandlung sind.
Die gefährlichsten Folgeerkrankungen, die bei einer Diabetes Typ-2 auftreten können, sind:
- Herzinfarkte
- Schlaganfälle
- Schädigungen der Netzhaut
- Nervenschäden
- der diabetische Fuss
- Erektionsstörungen
- Depressionen
Achtung: Wenn ein Typ-2 Diabetes unbehandelt bleibt, drohen also im Extremfall Herztod, Blindheit und Amputationen.
Wie wird Diabetes Typ-2 behandelt?
Eine Änderung des Lebensstils ist auf lange Sicht gesehen die effektivste Behandlungsmethode bei Diabetes Typ-2.
Dazu zählen beispielsweise ein regelmäßiges Sportprogramm, eine gesunde und ausgewogene Ernährung und viel Bewegung im Alltag.
Verbessern sich die Blutzuckerwerte durch diese Maßnahmen nicht, müssen entsprechende Medikamente gegen Diabetes eingenommen werden. Medikamente wie Metformin verbessern die Wirkung von Insulin und sorgen für eine vermehrte Ausschüttung des Hormons.
Diabetes Schulungen geben Hilfe
Insbesondere kurz nach der Diagnose von Diabetes ist meist eine Schulung vonnöten.
In solchen Schulungen erfahren Patienten, wie die Krankheit im Detail arbeitet, welchen sportlichen Aktivitäten im Idealfall helfen können und wie die Ernährung aussehen sollte.
Auch der Umgang mit den Medikamenten oder dem richtigen Messen des Blutzuckerspiegels wird in Diabetes Schulungen angesprochen und geübt.
Gesunder Lebensstil gegen Diabetes-Typ-2
Ernährung
Der Konsum von ballaststoff- und eiweißreichen Lebensmitteln wird als positiv bei Diabetes Typ 2 angesehen. Verzichtet werden sollte auf stark fett- und zuckerhaltige Speisen.
Bewegung
Die gängigen Empfehlungen sind dabei meist 10.000 Schritte am Tag. Etwas mehr Bewegung im Alltag und ein moderates Sportprogramm kann helfen Symptome zu verbessern.
Blutzuckerwert kontrollieren
Des Weiteren sollte auch der Blutzuckerwert regelmäßig kontrolliert werden. Die wichtigste Behandlungsmethode bei Diabetes Typ-2 ist die Kontrolle über den Blutzuckerspiegel. Nur so lassen sich Folgeerkrankungen und Schädigungen der Blutgefäße und Nervenbahnen verhindern.
Diabetes Typ-2 vorbeugen
Die hier beschriebenen Anpassung der Ernährung und Empfehlung an Bewegung sind nicht nur wichtig, wenn bereits Diabetes Typ-2 diagnostiziert ist. Auch, wenn die Entwicklung einer solchen Krankheit vorgebeugt werden möchte, kann es helfen sich an diese Grundregeln zu halten.