Wie wird Diabetes behandelt?

Die vollständige Behandlung von Diabetes ist in der Regel nicht möglich. Daher beschränken sich die Therapien auf eine Verringerung der Diabetes Symptome, um die Krankheit im Alltag zunehmend in den Hintergrund zu rücken. Das am häufigsten verschriebene Antidiabetikum gegen Diabetes-Typ-2 ist Metformin.

Kann Diabetes geheilt werden?

Nein, leider ist keine Heilung zum heutigen medizinischen Stand möglich. Die verfügbaren Medikamente können allerdings die Symptome deutlich lindern. Die Behandlung von Diabetes mellitus verfolgt grundsätzlich zwei Ziele: Die optimale Einstellung des Blutzuckerspiegels, um Folgekrankheiten bestmöglich zu verhindern, und das Erreichen der bestmöglichen Lebensqualität für den Patienten.

Bluttest auf Diabetes

Wie wird Diabetes behandelt?

Handelt es sich um Typ-1-Diabetes so muss das Insulin lebenslang mit Spritzen zugeführt werden. Bei Typ-2-Diabetes ist es während des ersten Stadiums möglich, die Situation durch Sport und Bewegung, sowie gegebenenfalls eine Gewichtsabnahme zu verbessern.

Hierbei handelt es sich um einen langfristigen Ansatz, der in vielen Fällen dazu beitragen kann, die Symptome zu lindern und die Produktion von Insulin im Körper etwas anzukurbeln. Auch Folgeschäden können häufig verbessert werden, wenn diese möglichen Maßnahmen ergriffen werden. Häufig lässt die Insulinproduktion aber trotzdem weiter nach, weshalb eine medikamentöse Behandlung nicht mehr zu umgehen ist.

Während der Behandlung von Diabetes ist es zudem wichtig, etwa alle zwei Monate eine Kontrolle beim Arzt vornehmen zu lassen. Dabei werden Werte wie Gewicht, Blutfette, Blutdruck und der HbA1c-Wert erfasst. Dieser bietet dem Arzt die Möglichkeit, sich einen Überblick über die durchschnittlichen Blutzuckerwerte der letzten Zeit zu verschaffen.

Diabetes Typ-1: Ersetzung des fehlenden Insulins

Bei Diabetes Typ-1 zerstören körpereigene Immunzellen die Teile der Bauchspeicheldrüse, die für die Produktion von Insulin zuständig sind. Die Folge: Das Hormon Insulin fehlt vollständig im Organismus. Das vollständige Fehlen des Insulins schränkt die Behandlungsmöglichkeiten von Diabetes Typ-1 massiv ein.

Die einzige bisher bekannte Lösung ist die künstliche Gabe von Insulin, um das Fehlen der körpereigenen Hormone auszugleichen.

Auch eine ausgewogene Ernährung und ein moderates Sportprogramm können das Selbstbewusstsein des Patienten steigern und helfen damit, besser mit der Krankheit zurechtzukommen.

Diabetes Typ-2: Lebensumstellung hilft oft weiter

Bei Diabetes Typ-2 befindet sich zwar noch Insulin im Körper, die Zellen reagieren nur nicht mehr richtig darauf. Der Grund dafür ist eine Insulinresistenz.

Eine Lebensumstellung und Medikamente können dabei helfen, die Insulinempfindlichkeit wieder zu erhöhen.

Die Behandlung von Diabetes Typ-2 kann auch gänzlich ohne Medikamente oder Insulintherapien erfolgen. Die Änderung des Lebensstils reicht in manchen Fällen (vorerst) aus.

Falls dies nicht genügt, wird ein Antidiabetikum wie Metformin verschrieben.

Schritt 1: Basistherapie

Die Basistherapie eignet sich hauptsächlich für die Behandlung von Diabetes Typ-2. Jedoch können auch Typ-1-Diabetiker davon profitieren, da die Basistherapie die Lebensqualität deutlich erhöht.

Dazu gehört eine gesunde, ausgewogene Ernährung, eine Gewichtsreduktion in Richtung Normalgewicht und ein moderates Sportprogramm.

Das Wissen hierfür kann sich in Form von speziellen Diabetes-Schulungen angeeignet werden. Bei solchen Schulungen wird häufig auch auf weitere wichtige Themengebiete hingewiesen, wie beispielsweise die gefährliche Unterzuckerung.

Zusammenfassend lässt sich sagen, dass das Hauptziel der Basistherapie die Verbesserung des diabetischen Stoffwechsels ist. Bei vielen Patienten reicht diese Form der Therapie bereits aus.

Schritt 2: Orale Antidiabetika

Orale Antidiabetika eignen sich nur für Patienten, die unter einem Diabetes Typ-2 leiden. Bei Diabetes Typ-1 machen sie – im Gegensatz zur Basistherapie – wenig keinen Sinn, da sich kein körpereigenes Insulin mehr im Körper des Patienten befindet.

Orale Antidiabetika verfolgen grundsätzlich zwei Ziele:

  • Die Senkung des Blutzuckerspiegels.
  • Verbesserung der Wirkung des verbliebenen körpereigenen Insulins.

Behandlung mit Metformin

Unter den bekannten Antidiabetika ist Metformin das bekannteste.

Das Mittel wird bereits seit mehr als 40 Jahren eingesetzt. Dabei sprechen vor allem die positiven Erfahrungswerte dafür, diese Option zu ergreifen.

In Deutschland, Österreich und der Schweiz kann es aber nur mit einem ärztlichen Rezept gekauft werden. Bei unserer Partnerklinik ist die Möglichkeit geboten, eine Behandlung mit Metformin auf Online-Rezept anzufordern. Dabei wird eine spezielle Online Konsultation ausgefüllt, in der wichtige Fragen zur Gesundheit beantwortet werden. Über die virtuelle Sprechstunde ist es schließlich möglich, einen lizenzierten Arzt darüber entscheiden zu lassen, ob ein Rezept ausgestellt wird.

Für Metformin sprechen verschiedene Faktoren, welche die Therapie vereinfachen. Zum einen ist es die einfache orale Anwendung, die einen wichtigen Teil dazu beiträgt, dass zweifache tägliche Einnahme kein Problem darstellt.

Der gleichnamige Wirkstoff in Metformin sorgt dafür, dass der Körper den Blutzucker deutlich besser regeln kann. Dies ist vor allem für den Fall von Vorteil, wenn stark übergewichtige Menschen bereits andere diabetische Maßnahmen getestet haben. Sollten Sport und Bewegung auf Dauer nicht die gewünschten ausreichenden Effekte gebracht haben, kann Metformin dazu verwendet werden, um dennoch eine Besserung der Symptome zu erreichen.

  •  Metformin zeichnet sich zugleich durch den Vorteil der guten Verträglichkeit aus.

Nur in seltenen Fällen kommt es nach der Einnahme zu Nebenwirkungen, weshalb Metformin inzwischen in zahlreichen Bereichen eingesetzt wird. Nur in seltenen Fällen treten Durchfall oder Magenschmerzen nach der Einnahme auf, die aber bereits kurze Zeit später wieder abklingen.

Für eine dauerhafte Einnahme wäre Metformin damit aber nicht mehr geeignet. Ärzte verschreiben das Medikament der Marke Pfizer auch Frauen, die unter untypischen Menstruationsblutungen leiden, die dadurch reguliert werden können.

Schritt 3: GLP-1 unterstützte Therapie

Bei GLP-1 handelt es sich um ein Hormon, das bei der Nahrungszufuhr freigesetzt wird. Bei Diabetes Typ-2 wird häufig nicht genügend GLP-1 produziert, weshalb die künstliche Gabe des Hormons in solchen Fällen Sinn machen kann.

Doch was passiert bei der Ausschüttung von GLP-1 überhaupt im Körper? GLP-1 teilt der Bauchspeicheldrüse mit, wie viel Insulin beim Essen freigesetzt werden muss, es schränkt die Ausschüttung von Glukose in der Leber ein, es sorgt für eine langsamere Aufnahme der Nahrung und reduziert den Appetit.

Schritt 4: Insulintherapie

Eine Insulintherapie ist grundsätzlich immer bei Diabetes Typ-1 notwendig und sollte bei Typ-2 nur dann eingesetzt werden, wenn die ersten drei hier genannten Maßnahmen nicht anschlagen.

Das künstliche Insulin ersetzt bzw. unterstützt das körpereigene Insulin und sorgt dafür, dass die im Blut enthaltene Glukose an die einzelnen Zellen des Körpers übergeben wird. Das künstliche Insulin sorgt also dafür, dass der Kohlenhydrat-Stoffwechsel wieder ordnungsgemäß funktioniert.

Insulintherapie bei Diabetes

Hierbei unterscheiden sich vier Arten der Insulintherapie:

Basal unterstützte orale Therapie (BOT)

Morgens oder abends spritzt sich der Patient ein langwirkendes Insulin zusätzlich zur Einnahme eines oralen Antidiabetikums. Eignet sich vor allem für solche Patienten, deren morgendliche Nüchternwerte zu hoch sind.

Konventionelle Insulintherapie (CT)

Morgens und abends spritzt sich der Patient eine Mischung aus kurz und lang wirkendem Insulin. Eignet sich vor allem für Diabetiker mit einem routinierten Tagesablauf.

Supplementäre Insulintherapie (SIT)

Jeweils zu den Hauptmahlzeiten spritzt sich der Patient kurz wirkendes Insulin. Eignet sich für Patienten, die nach dem Essen grundsätzlich zu hohe Werte aufweisen. Zusätzlich kann ein orales Antidiabetikum eingenommen werden.

Intensivierte konventionelle Immuntherapie (ICT)

Ein- bis zweimal täglich wird ein lang wirkendes Insulin gespritzt. Zusätzlich wird nach jeder Mahlzeit ein kurz wirkendes Insulin zugeführt. Eignet sich vor allem bei einem unregelmäßigen Tagesablauf und variierenden Mahlzeiten.

Regelmäßige Untersuchungen beim Arzt

Wer einmal an einer bestimmten Form des Diabetes erkrankt ist, der sollte sich regelmäßig hinsichtlich seines Blutzuckerspiegels untersuchen lassen.

Selbst wenn die Lebensumstellung dazu geführt hat, dass der Diabetes keine Probleme mehr macht, kann es passieren, dass die Krankheit früher oder später wieder präsent ist.

Die Erklärung: Je älter wir werden, desto unempfindlicher werden wir gegenüber Insulin.

Das heißt also, dass ein sportlicher, gesunder Lebensstil in den Zwanzigern dazu führen kann, dass keine Medikamente eingenommen werden müssen, in den Vierzigern jedoch diese Methoden nicht mehr den gewünschten Effekt erzielen könnten.