Gegen Haarausfall
Erst wenn über eine längere Zeit mehr Haare ausfallen als nachwachsen können, handelt es sich um Haarausfall.
Dichtes, kräftiges und volles Haar wird in unserer Gesellschaft generell als ein Zeichen von guter Gesundheit gewertet. Haarausfall bei Männern kann nun verschiedene Ursachen haben, die sowohl auf der psychischen, als auch auf körperlicher Ebene zu finden sind. Die Betroffenen belastet dieses Thema ungemein, da es scheinbar kaum ein Gegenmittel zu geben scheint.
Doch ab wann spricht man eigentlich von Haarausfall? Erst wenn rund 60% der Haare ausgefallen sind, ist medizinisch von einer Alopezie die Sprache.
Zu beachten ist das Menschen täglich etwa 50 bis 150 Haare verlieren. Bei einer Haarwäsche können es sogar bis zu 300 Haare sein.
In Kürze:
Wenn mehr Haare ausfallen als nachwachsen können, wird von Haarausfall gesprochen.
Was ist Haarausfall?
Grundsätzlich sind Haare nichts anderes als Anhangsgebilde der Haut, die aus Keratin bestehen. Die Zellen der Haare sind bereits abgestorben, weshalb wir keine Schmerzen empfinden, wenn uns die Haare geschnitten werden.
In früheren Zeiten war die Körperbehaarung wichtig, um sich ausreichend vor Kälte zu schützen. Dieser Effekt erübrigte sich seit der Erfindung der Bekleidung. Die Zahl der Haare, die wir auf dem Kopf tragen, schwankt zwischen 80.000 bis 150.000.
- Ein einzelnes Haar überlebt in der Regel etwa sieben Jahre lang und durchläuft derweil einen langwierigen Prozess der Entwicklung.
Entwicklung von Haarausfall:
Wachstumsphase
Diese Phase nimmt bei Frauen vier bis sechs Jahre, bei Männer nur zwei bis vier Jahre in Anspruch. Während dieser Zeit, in der sich etwa 80 bis 90 Prozent unserer Haare zugleich befinden, wächst unser Schopf täglich um etwa 0,3 Millimeter. Die Haare der Männer wachsen etwas schneller, sind aber im Vergleich zu Frauenhaar kurzlebiger.
Katagenphase
Diese Phase dauert nun nur etwa vier Wochen, weshalb sich nur etwa zwei Prozent unserer Haare aktuell darin befinden. Das Wachstum ist zu diesem Zeitpunkt bereits deutlich verlangsamt.
Telogenphase
Etwa 15 Prozent unserer Haare befinden sich in dieser Phase ihres Lebens. Es handelt sich um eine vollständige Ruhephase, die bis zu einem halben Jahr dauert und in der kein Wachstum der Haare mehr zu beobachten ist.
Haarausfall
Ist auch die letzte Phase durchlaufen, so fällt ein gesundes Haar aus. An seiner Stelle entsteht nun ein neuer Platz, der bereits kurze Zeit später von einem neuen Haar eingenommen wird. Auf diese Art verlieren wir täglich bis zu 150 alte Haare, während es beim Waschen oder Kämmen schnell einmal bis zu 300 werden können.
Entstehung von Haarausfall:
Ein Haar selbst wird über die Haarfollikel, wie auch über die Haarwurzel, in der Kopfhaut verankert.
Wenn diesen Strukturen, welche die einzig lebenden eines Haares sind, die passenden Nährstoffe zugeführt werden, sorgt dies in den verschiedenen Phasen für eine feste Verankerung.
Sind diese Strukturen, die in die Kopfhaut hineinragen, aber nicht mehr stark genug, so kann dies zu dem optisch gut zu erkennenden Effekt von schütterem Haar führen, den die Menschen alle so dringend vermeiden möchten.
Haarausfall prägt sich eigentlich erst dann aus, wenn die Strukturen zu schwach sind und dadurch beim Kämmen, Bürsten oder Waschen überdurchschnittlich viele Haare ausfallen.
Gleiches gilt für ein gestörtes Wachstum der Haare, wodurch die gesamte Kopfhaut nicht mehr schnell genug den Prozess der Regeneration in die Wege leiten kann. Das Gleichgewicht wird nun nachhaltig gestört, was sich wiederum negativ auf die verschiedenen Effekte auswirkt.
Glatze vererbt? Der genetische Haarausfall
Zu den häufigsten Formen von Haarausfall gehört der erblich bedingte Haarausfall.
Von erblich bedingten Haarausfall sind hauptsächlich Männer betroffen. Die Haarwurzeln reagieren genetisch bedingt besonders empfindlich auf das typische männliche Sexualhormon.
Bei dem erblich bedingten Haarausfall verkürzen sich die Wachstumsphasen der Haare immer mehr, während jeder einzelne Haarfollikel zunehmend weiter schrumpft. Mit der Zeit werden ausschließlich nur noch kaum sichtbare dünne und kurze Wollhaare produziert. Auch diese fallen schließlich aus, ohne dass es zur Neubildung von Haaren kommt.
- Bei Frauen ist der erblich bedingte Haarausfall eine Seltenheit.
- Meist geht dieser bei einer Frau mit einer gestörten Östrogenproduktion einher.
Info: Hormonell erblicher Haarausfall
Sexualhormone haben einen großen Einfluss auf das Wachstum der Haare. Bei Männer bewirkt eine starke Ausprägung dieser Hormone unter anderem eine dichte Körperbehaarung. Frauen, die über viel Östrogen und Gestagen verfügen, dürfen sich dagegen über dichtes Kopfhaar freuen.
Geheimratsecken am Haaransatz der Stirn und Schläfen
Wenn der Haaransatz im oberen Bereich der Schläfen zurückweicht, ist von den typischen Geheimratsecken bei Männern die Rede. Es gibt Männer, welche die Geheimratsecken bereits in früheren jungen Jahren ausbilden. Diese sind ein typisches Zeichen für den erblich bedingten Haarausfall. Bei Frauen gibt es Geheimratsecken nur sehr selten.
In den meisten Fällen sind die Geheimratsecken nur als ästhetisches Problem zu vernehmen. In seltenen Fällen sind diese aber auch ein Hinweis auf eine bestimmte Erkrankung, wie zum Beispiel auf Herzkrankheiten oder Prostatakrebs.
Wenn es allerdings keine Anzeichen für eine Hautveränderung gibt und trotzdem rundliche und total kahle Stellen auf der Kopfhaut vorhanden sind ist dies meist ein Hinweis auf einen kreisrunden Haarausfall.
Wie lange dauert Alopecia androgenetica
Nach und nach verdünnen sich dann auch die Haare an Scheitel und Hinterkopf. Wie lange es dauert, bis sich derartige Effekte vollständig offenbaren, ist von Fall zu Fall unterschiedlich. Am Ende bleibt den Betroffenen beim hormonell erblich bedingten Haarausfall nur noch der charakteristische Haarkranz stehen.
Wieso bekommt man erblichen Haarausfall?
Tatsächlich haben Männer das Risiko auf ihrer Seite, dass die Haarwurzeln speziell in der Kopfhaut sehr empfindlich auf die männlichen Androgene reagieren. Der als androgenetische Alopezie bezeichnete Haarausfall betrifft somit gerade die Männer, welche auch aus genetischen Gründen eine hohe Konzentration der Sexualhormone im Körper haben.
Die Hormone selbst sind dabei aber nicht direkt die Ursache für den Ausfall der Haare. Denn es liegt in gewisser Form eine erbliche Störung der Haarwurzeln vor, die inzwischen große Teile der Bevölkerung betrifft. Der hormonell erbliche Haarausfall ist aus diesem Grund für etwa 90 Prozent aller Fälle von Haarausfall direkt verantwortlich.
Bereits bei einem Drittel der Männer, die noch jünger als 30 Jahre sind, liegt eine solche androgenetische Alopezie vor. Bei den Männern über 50 Jahren muss sogar schon jeder Zweite mit zunehmender Kahlheit rechnen
Kreisrunder Haarausfall (Alopecia areata)
Der kreisrunde Haarausfall ist die zweithäufigste Form.
Er lässt sich auf eine Entzündung zurückführen und kann daher Frauen und Männer in jedem Alter, wie auch Kinder und Jugendliche direkt betreffen. Eine Häufung der Zahl der Erkrankungen ist unter anderem bei Personen in einem Alter zwischen 20 und 40 Jahren zu entdecken.
Inzwischen wurden schon sehr viele Forschungen zu genau diesem Thema in die Wege geleitet. Aktuell gehen die Wissenschaftler davon aus, dass ein Erreger das Immunsystem zu einer fehlgeleiteten Reaktion veranlasst. Dieses richtet die eigenen Abwehrmaßnahmen nun direkt gegen die Haarwurzeln, was deren Stabilität der Verankerung reduziert.
Bei der Entzündung bleiben die Follikel in der Kopfhaut zwar erhalten, doch tatsächlich bietet sich nicht die Chance, dass die Haare an den betroffenen Stellen wieder nachwachsen. Über diese Methode kann sich also ebenfalls ein kreisrunder Haarausfall entwickeln.
Diffuser Haarausfall
Bei der diffusen Form des Haarausfalls gibt es keine typischen kahlen Stellen.
Beim diffusen Haarausfall werden die Haarwurzeln geschädigt. Der Haarausfall ist also gleichmäßig verteilt und nicht nur im Bereich des Scheitels oder der Geheimratsecken. Selbst bei einer sehr geringen Einwirkung von außen geben die Haare nach, wodurch beim Kämmen oder Waschen ein großer Verlust entstehen kann.
Das Kopfhaar wird zunehmend lichter, die Kopfhaut scheint mehr und mehr durch. Dafür können sowohl bestimmte Medikamente, als auch Infektionskrankheiten oder Stoffwechselerkrankungen verantwortlich sein. Dasselbe gilt für eventuelle Schwermetallvergiftungen, längerfristige Mangelernährung und Krebserkrankungen.
Hier handelt es sich um eine Form der Erkrankung, von der Frauen sehr viel häufiger betroffen sind, als Männer.
Folgende Ursachen sind typisch für den diffusen Haarausfall:
- Erkrankungen mit hohem Fieber
- Diabetes mellitus
- Mangelerkrankungen (zum Beispiel Eisen und Zink)
- gestörte Darm- oder Leberfunktion
- Strahlentherapien zur Krebsbehandlung
- Schwermetallvergiftungen
- entzündliche Erkrankungen
- psychischer Druck, Stress
Haarausfall kann verstärkt werden
Neben den oben genannten typischen Hauptformen gibt es noch weitere Ursachen, die einen spärlichen Haarwuchs begünstigen.
Permanent an den Haarwurzeln ziehen
Wenn permanent an den Haarwurzeln gezogen wird, können Haare vermehrt ausfallen. Dies kommt bei sehr "straffen Friseuren" zustande.
Zwanghaftes Zupfen
Wenn zwanghaft an den Haaren gezupft oder gerissen wird, verstärkt dies den Verlust der Haare.
Vernarbung
Eine Vernarbung oder schwindendes Gewebe im Bereich des Kopfes kann Haarausfall begünstigen. Auslöser können Bakterien, Pilze oder Flechten sein.
Gendefkt
Durch einen Gendefekt, der angeboren ist kann Verlust der Haare ausgelöst oder verstärkt werden.
Wo gibt es schnelle Hilfe für Haarausfall?
Als erstes sollte bei Haarausfall der Hautarzt aufgesucht werden.
Durch eine Blutuntersuchung wird beispielsweise festgestellt, ob ein Eisenmangel vorliegt. Wenn nötig, erfolgt eine Überweisung an einen Facharzt. Meistens kann der Dermatologe weiterhelfen, besonders wenn der Verdacht auf eine Hauterkrankung besteht.
Ein Gespräch für die Anamnese
Die Krankengeschichte muss in einem Anamnesegespräch mit dem Arzt konkret erhoben werden, um den Haarausfall abzuklären. Es werden Fragen danach gestellt, seit wann der Haarausfall besteht und ob es eventuell einen speziellen Auslöser dafür gibt. Außerdem wird eruiert welche Medikamente eingenommen werden und ob eventuell auch Grunderkrankungen bestehen.
Bei der körperlichen Untersuchung stellt der Arzt fest, ob es sich beispielsweise um einen erblich bedingten Haarausfall handelt. Dieser Haarausfall kann beispielsweise durch die typische Glatzenbildung diagnostiziert werden. Typische Wegweiser dafür sind Geheimratsecken, eine kahle Stelle am Hinterkopf oder eine Stirnglatze.
Trichogramm
Heute ist es dank der modernen Technik möglich ein Trichogramm mit der entsprechenden Software, einer Digitalkamera und einem Computer zu erstellen.
Mithilfe dieses mikroskopischen Untersuchungsverfahrens lassen sich die Vorgänge in den Wurzeln der Haare feststellen und erkennen. Jedes Haar durchläuft einen eigenen Zyklus.
Dieser unterteilt sich in:
- Wachstumsphase
- Übergangsphase
- Ruhephase
Blutuntersuchung
Eine Blutuntersuchung gibt hauptsächlich dann Aufschluss, wenn ein diffuser Haarausfall vermutet wird. Die Entzündungswerte, sowie die Eisenwerte und die Werte der Schilddrüse werden eruiert und bestimmt.
Epilationstest
Der Arzt stellt mithilfe eines Epilationstests fest, wie leicht die Haare ausfallen. Dafür greift der Mediziner nach einem kleinen Büschel Haare und zieht daran. Wenn sich die Haare auf diese Art an mehreren Stellen ausreißen lassen handelt es sich höchstwahrscheinlich um einen verstärkten Haarausfall.
Hilfe und Behnadlung bei Haarausfall
Eine der häufigsten Fragen über den Haarausfall, ist die Suche nach der passenden Behandlung.
Die Behandlung des hormonell bedingten erblichen Haarausfalls erfolgt ganz anders, als zum Beispiel die Behandlung bei einem kreisrunden Haarausfall.
Es ist in jedem Fall schwer abzuschätzen, in wie Ferne die Behandlung gegen den Haarausfall erfolgreich ist oder nicht. Sie schlägt nicht bei jedem gleich an.
Behandlung bei einem erblich bedingten Haarausfall:
- Minocidil
- Finasterid
- Antiandrogene
Behandlung bei kreisrundem Haarausfall:
- Dithranol
- Topische Immuntherapie
- PUVA
- Glukokortikoide
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