Haartransplantation: Vorteile und Nachteile
Die Haartransplantation ist eine anerkannte Behandlungsmethode gegen Haarausfall.
Der Ablauf einer Haartransplantation hat sich in Bezug auf die Behandlung des Haarausfalls maßgeblich verändert. Heute kommen äußerst innovative Methoden zum Einsatz. Deshalb ist die Haartransplantation mittlerweile für die breite Masse zugänglich.
Aber welche Vorteile und Nachteile hat eine Haartransplantation? Was sind die Gefahren und welche Kosten muss man tragen?
Vorteile und Nachteile der Haartransplantation
Vorteile
- Erfolgreich wenn andere Methoden versagen
- Kann fasst an allen Stellen wirken
- Natürlicher Eindruck (keine Perücke)
- Lebenslange Haltbarkeit (kein Haarausfall)
Nachteile
- Teuer und Kosten müssen selbst getragen werden
- Voller Effekt erst 1 Jahr später sichtbar
- Aufwendige Nachsorge (Einschränkungen)
- Operation kann schmerzhaft sein
- Natürliche Haare können weiterhin ausfallen
Wann ist eine Haartransplantation möglich?
Eine Haarverpflanzung ist sowohl bei Frauen wie auch bei Männern möglich.
- Erblich bedingter Haarausfall (Geheimratsecken)
- Bei hormonell bedingten Haarausfall eingesetzt werden
- Bei jungen Menschen
- Vernarbender Haarausfall
Die Haarverpflanzung kann das Selbstbewusstsein deutlich stärken und für eine neue Lebensqualität sorgen. Vor allem dann, wenn Männer von erblich bedingten Haarausfall betroffen sind. Durch eine Haartransplantation können die Haare an diesen Stellen wieder aufgefüllt werden und somit wieder für ein volles Haar sorgen.
Dennoch sollte beachtet werden dass der erbliche Haarausfall an den übrigen natürlichen Haaren natürlich dennoch voranschreitet. Mit den neu verpflanzen Haaren können diese Stellen allerdings auch leichter kaschiert werden.
Unterschied zwischen FUT und FUE Methode
Bei Haartransplantationen gibt es zwei unterschiedliche Methoden: Die FUT und FUE Methode. Hauptsächlich ist es der Ablauf, der diese beiden Behandlungsmethoden differenziert. Auch das Endergebnis, die Narbenbildung und die Heilung kann unterschiedlich sein.
Was ist die FUT Methode?
- Der Begriff FUT bezieht sich auf follicular unit transplantation
Der Begriff bedeutet, dass die komplette Einheit der Haare transplantiert wird. Dabei handelt es sich um eine veraltete Methode, weil sich daraus Nachteile ergeben.
Bei dieser Haarbehandlung wird ein Hautstreifen in der Breite zwischen zwei und 3 cm entnommen. Dieser Streifen wird direkt vom unteren Hinterkopf des Patienten entfernt. Das verursacht eine relativ umfangreiche und lange Narbe. Diese Narbe kann mitunter aber durch Haare gut verdeckt werden.
Im weiteren Verlauf wird dieser Streifen vom Hinterkopf in viele kleine Teile zerstückelt. Anschließend erfolgt die Einpflanzung an den haarlosen Stellen des Kopfes, die bisher kahl gewesen sind. Ausschlaggebend ist die Art des Haarausfalls.
- Hinweis: Der Heilungsprozess kann relativ lange dauern
Bei der FUT Methode ist es nur möglich einen bestimmten Hautstreifen zu entfernen und neu zu verpflanzen. Das wiederum begrenzt das Potenzial, weshalb auch je nach Stärke des Haarausfalls die Ergebnisse nicht immer zu 100 % zufriedenstellend sind.
Was ist die FUE Methode?
- Der Begriff FUE bezieht sich auf follicular unit extraction.
Diese Technik zählt zu den innovativsten auf dem Markt. Der Heilungsprozess ist schnell und ermöglicht effiziente Ergebnisse. Bei dieser Haartransplantation werden nur einzelne Einheiten, so genannte Grafts entnommen und in den kahlen Kopfbereichen genau positioniert und eingesetzt. In den meisten Fällen unterteilt sich die Behandlung in zwei oder drei Schritte.
Schritt 1: Betäubung und Vorbereitung
Im ersten Schritt betäubt der Arzt die Kopfhaut des Patienten lokal. Während der Haartransplantation ist der Patient bei vollem Bewusstsein. So bleibt der Proband über jeden Schritt ununterbrochen informiert. Patienten, die keine Spritzen und Nadeln mögen können anderweitig betäubt werden. Oftmals kommt daher ein so genannter Hochdruckstift zum Einsatz.
Schritt 2: Extraktion der Haarwurzeln
Bei dieser Methode wird eine stiftähnliche Feinpinzette oder hohle Nadel verwendet, um die Haarwurzeln aus der Kopfhaut zu extrahieren. Die Lagerung der Haarwurzel erfolgt in einer speziellen Flüssigkeit. Dadurch ist das Überleben der Haarwurzeln gewährleistet.
Anschließend werden die einzelnen Kanäle der kahlen Kopfhautstelle mit einem kleinen Skalpell und der Pinzette geöffnet. Der Einsatz der Haarwurzeln erfolgt punktgenau. Die Haare werden also genau dort platziert, wo es notwendig ist. Somit können sowohl die Wuchsrichtung, als auch die Haardichte individuell angepasst werden.
Schritt 3: Ästhetisches Ergebnis
Im dritten Schritt werden die Haarwurzeln und entnommenen einzelnen Haare aus der Lösung genommen und in die offenen Kanäle eingesetzt. Der Ablauf der Schritte nach der Betäubung kann sich unterscheiden.
Manche Ärzte verwenden einen speziellen Hohlraum-Extraktionsstift für diese Methode. Dieser Stift behält die Haarfollikel und Haarwurzeln bis zum Einsetzen dieser. Die Extraktion und Einpflanzung erfolgen direkt. Das Gesamtergebnis ist natürlich und ästhetisch.
Die Zeit nach der Behandlung
Mit dem Eingriff ist auch der gesamte Ablauf abgeschlossen. Die verpflanzen Haare und die Kopfhaut müssen gut gepflegt und gestärkt werden. Besonders wichtig sind die ersten Tage nach dem Eingriff. Die entsprechenden Stellen müssen gut geschützt werden. Dafür gibt es besondere Pflegeprodukte. Diese unterstützen einen schonenden und schnellen Heilungsprozess.
Was kostet eine Haartransplantation?
Bei der Haartransplantation gibt es unterschiedliche Preise.
- Mindestens: 4.000 EUR
- Maximal: 20.000 EUR
Normalerweise liegen die gesamten Kosten zwischen 4.000 Euro und 20.000 Euro. Die Gesamtkosten sind vom Patienten selbst zu tragen, die Krankenkasse übernimmt nichts. Die Behandlungsmethode wird als kosmetischer Eingriff gesehen und daher nicht von Krankenkassen übernommen.
Für die Kosten einer Haartransplantation spielen folgende Faktoren eine Rolle:
- Wohnort (Aufenthaltsland)
- Methode der Haartransplantation
- Ärzte und Chirurgie Kosten
- Menge der Haare
- Reisekosten (Im Falle vom Ausland)
Haarverpflanzung im Ausland
Es gibt sehr viele Angebote für eine Haarverpflanzung und eine Haartransplantation im Ausland. Ein typisches Beispiel ist die Türkei. Diese bietet eine Haartransplantation im Vergleich zu Anbietern in Österreich, der Schweiz und Deutschland zu einem Bruchteil der Kosten an. Bevor die Reise angetreten wird, sollte unbedingt nach Erfahrungen mit den entsprechenden Ländern und Einrichtungen gesucht werden. Nicht jeder Eingriff kann die identische Qualität abliefern.
Kriterien für die Kostenübernahme der Krankenkasse
Obwohl so viele Männer und Frauen vom Haarausfall betroffen sind, gibt es immer noch keine eindeutigen Kriterien, die in Bezug auf die Kostenübernahme der Krankenkasse gelten. Eine Kostenübernahme von der Krankenkasse existiert nicht.
Medikamente als Alternative zur Haartransplantation
Um Haarausfall behandeln zu können, gibt es zahlreiche Methoden. Anfangen bei einem gesunden Lebensstil, über Pflegeprodukte bis hin zu verschreibungspflichtigen Medikamenten. Das bekannteste Medikament ist Propecia (Wirkstoff: Finasterid). Der Wirkstoff kann vor allem bei erblich bedingten Haarausfall (Geheimratsecken) helfen.
Ursprünglich wurde das Medikament eigentlich für eine gutartige Vergrößerung der Prostata eingesetzt. Die positive Nebenwirkung würde zufällig entdeckt. Finasterid sorgt allerdings nur dafür dass der Haarausfall gestoppt wird und maximal in geringer Menge neue Haare nachwachsen können.
Wann kommt Finasterid in Frage?
- Bei erblich bedingten Haarausfall
- Ausschließlich für Männer
- Wenn eine Haartransplantation zu teuer ist
Das Medikament empfiehlt sich ausschließlich für Männer. Der richtige Zeitpunkt der Einnahme ist gekommen, wenn der Haaransatz zurückweicht, bzw. sobald sich die ersten Geheimratsecken bilden oder sich langsam eine Glatze zeigt.
Es ist allerdings nicht möglich, eine kahle Stelle auf dem Kopf durch das Finasterid wieder aufzufüllen. Finasterid kann tatsächlich nur den Haarausfall stoppen, bzw. verzögern. Ausschlaggebend ist deshalb, in wie Fern der erblich bedingte Haarausfall fortgeschritten ist.
Wie wirkt Finasterid?
- Finasterid muss regelmäßig und dauerhaft eingenommen werden.
- Wird das Medikament abgesetzt, schreitet der Haarausfall fort.
Männer, die bei der Umwandlung dieses Testosterons empfindlich reagieren neigen automatisch zum Haarausfall. Genau hier hilft das Finasterid. Das Medikament hemmt genau die Enzyme, die normalerweise für den Haarausfall verantwortlich sind. Der Haarausfall wird erfolgreich gestoppt.
Das Resultat ist, dass die Haarwurzeln wieder aktiv werden und es kommt zu keinem Haarverlust. Gleichzeitig wird übrigens auch das Prostatawachstum eingedämmt. Mit der Arznei werden die Haarfollikel wieder reaktiviert, während der Testosteronspiegel des Mannes im normalen Bereich bleibt. Es kommt zu einer verlängerten Wachstumsphase der Haare und Follikel.
Ist der Haarausfall allerdings zu stark fortgeschritten, kann es sein, dass das Finasterid nicht mehr wirkt. Auch der konstante Testosteronspiegel kann nicht immer garantiert werden. Dies sorgt dazu dass manche Männer auch von Erektionsstörungen und Libidoverlust durch Finasterid berichten.