Diabetes Symptome und Anzeichen erkennen
Diabetes entwickelt sich in den meisten Fällen schleichend, sodass die Krankheit häufig nicht sofort erkannt wird. Selten wird bei den ersten Anzeichen Diabetes vermutet. Wir klären auf, welche Symptome und Anzeichen für Diabetes sprechen und wann ein Arztbesuch ratsam ist.
Welche Diabetes Form ist besser zu erkennen?
Die Diagnose von Diabetes Typ-1 fällt deutlich leichter, da die Symptome hier innerhalb weniger Wochen so gut wie gleichzeitig auftreten. Die Symptome von Diabetes Typ-2 hingegen schleichen sich langsam in das Leben des Patienten ein, weshalb diese Erkrankung oft gar nicht bemerkt wird.
Warum bleibt Diabetes unerkannt?
Eine Erkrankung an Diabetes kann über längere Phasen unentdeckt bleiben.
Ist dies der Fall, ist es zu einem späteren Zeitpunkt oft schwierig, die weitere Ausbreitung noch zu verhindern. Die ersten Symptome der Patienten sind oft unspezifisch und diffus, denn diese fühlen sich müde, erschöpft und angeschlagen.
Hinzu kommt häufig ein Gewichtsverlust, der darauf zurückzuführen ist, dass die Energie in der Nahrung nicht mehr ausreichend durch den Körper aufgenommen werden kann. Bei etwa der Hälfte der Betroffenen tritt ein allgemeiner Juckreiz auf, der aber keiner bestimmten Körperstelle zugeordnet werden kann.
Im weiteren Verlauf stellen sich Heißhunger-Attacken ein, bei der eine übergroße Menge eines Nahrungsmittels konsumiert wird, ohne dass ein Bedarf nach Energie bestanden hätte.
Zugleich schreitet die Dehydrierung des Körpers voran, da dieser mehr Wasser über den Urin ausscheidet, als über Getränke und Nahrungsmittel aufgenommen wird. Die Patienten müssen nun häufiger zur Toilette und fühlen sich allgemein krank. Nicht selten kommt es zu Sehstörungen oder häufigen Infektionen, da auch das Immunsystem etwas in Mitleidenschaft gezogen ist.
10 bekannte Diabetes Symptome
Starker Handrang
Aufgrund eines Mangels an Insulin bzw. aufgrund einer Insulinresistenz steigt der Blutzuckerspiegel des Diabetikers immer weiter an, wenn keine Gegenmaßnahmen eingeleitet werden. Das funktioniert natürlich nicht auf Dauer, da der Blutkreislauf nicht unendlich viel Zucker aufnehmen kann. Der Körper versucht deshalb überschüssigen Zucker über den Urin auszuscheiden. Betroffene müssen häufiger auf die Toilette.
Starker Durst
Wer häufiger als normalerweise auf Toilette geht, der muss natürlich gleichzeitig mehr trinken, damit der Wasserhaushalt des Organismus auf einem normalen Niveau bleibt. Diabetiker kennen den Kreislauf aus ständigem Trinken und häufigen Toilettengängen.
Müdigkeit / Abgeschlagenheit
Diabetes-Patienten sind in der Regel ständig müde und leistungsunfähig. Sie fühlen sich abgeschlagen und würden am liebsten den ganzen Tag über gar nichts tun. Dieser Wunsch ist dadurch zu erklären, dass die Körperzellen nicht mehr genügend Energie erhalten, da das körpereigene Insulin nicht mehr vorhanden ist bzw. nicht mehr aktiv ist.
Trockene- Juckende Haut und Ekzeme
Auch eine trockene bzw. juckende Haut kann mit dem Wassermangel erklärt werden, zu dem es durch die häufigen Toilettengänge kommt. Wird die Haut spröde, verliert der Körper seine natürliche Schutzbarriere, die ihn vor Umwelteinflüssen und Keimen schützt. Diese können infolgedessen einfacher in den Organismus eindringen.
Geschwächtes Immunsystem
Das Diabetes zieht den Körper so sehr in Mitleidenschaft, dass das Immunsystem stark geschwächt wird. Viele der folgenden Symptome können durch das geschwächte Immunsystem erklärt werden.
Schlechte Wundheilung
Die Wunden von Diabetikern heilen häufig nur sehr langsam ab. Dies ist zum einen durch das geschwächte Immunsystem zu erklären, zum anderen durch die ausgetrocknete Haut. Diese wird schlechter durchblutet, sodass Wunden gleichzeitig schlechter verheilen.
Erhöhte Infektionsgefahr
Auch die erhöhte Infektionsgefahr kann mit dem geschwächten Immunsystem erklärt werden. Durch die kaputte Haut dringen Keime von außen ein und stoßen auf relativ wenig Gegenwehr. Diabetiker werden also häufiger krank.
Gewichtsveränderungen
Diabetiker nehmen häufig einiges an Körpergewicht ab, da der Körper die aufgenommenen Kohlenhydrate nicht mehr zur Energiegewinnung heranziehen kann. Stattdessen bedient er sich an den Fettdepots des Körpers.
Sehstörungen
Aufgrund der Schwankungen des Blutzuckerspiegels kann es passieren, dass die Linse des Auges gelegentlich aufquillt. Dadurch verändert sich die Sehkraft des Patienten für einige Stunden. Danach kehrt die Linse in ihren Normalzustand zurück und die Sehstörungen verschwinden.
Azetongeruch im Atem
Der Azetongeruch kommt lediglich bei Diabetes Typ-1 vor. Der Geruch ist damit zu erklären, dass der Körper Fettzellen verwendet, um den Körper mit Energie zu versorgen. Die Verwendung von Kohlenhydraten fällt schließlich weg, da kein Insulin mehr für die Verwertung vorhanden ist.
Anhand der oben genannten Symptome können Betroffene normalerweise nicht direkt erkennen, um welche Art von Diabetes es sich handelt.
Hierbei sollten sich Gedanken gemacht werden, ob die Symptome alle innerhalb von kurzer Zeit zum Vorschein kamen, oder ob es sich um eine langsame und stetige Entwicklung gehandelt hat.
Denn wie bereits eingangs erklärt, entwickeln sich die Symptome von Diabetes Typ 2 nur langsam. Die Symptome von Typ-1 sind dagegen meist innerhalb weniger Wochen voll ausgeprägt.
Diabetes Symptome ernst nehmen
Viele Menschen sträuben sich davor, ihr Leben als Diabetiker verfristen zu müssen.
Sie gehen deshalb – obwohl die Symptome gefährlich nach Diabetes aussehen – nicht zum Arzt. Dieses Verhalten schützt zwar vor einer endgültigen Diagnose, jedoch sollte man bei Diabetes bedenken, dass deutlich weniger Folgeschäden auftreten, wenn die Krankheit so früh wie möglich erkannt und korrekt behandelt wird.
Das Leben mit Diabetes ist nicht immer ganz leicht – dennoch sollte bei Verdacht einTest beim Arzt für Diabetes durchgeführt werden.
Langfristige Spätfolgen von Diabetes
Wenn ein Diabetes über einen längeren Zeitraum hinweg unbehandelt bleibt, dann kann es zu sogenannten Spätfolgen bzw. Folgeschäden kommen. Diese sind oft verheerend und sollten durch eine optimale Einstellung des Blutzuckerspiegels verhindert werden.
Schädigungen der Nerven
Der dauerhaft erhöhte Blutzuckerspiegel führt oftmals zu Schädigungen des Nervensystems. Dies kann dazu führen, dass der Bewegungsapparat (Muskelkoordination) und die Schmerzempfindlichkeit in ihrer Funktion gestört werden. Herzinfarkte und bestimmte Schmerzreize werden von Diabetikern häufig nicht wahrgenommen.
Schädigungen der Blutgefäße
Ähnlich sieht es bei den Blutgefäßen aus. Wenn Blutgefäße beschädigt werden, dann kann es zu zahlreichen Folgeerkrankungen kommen. Darunter zählen beispielsweise Netzhautschäden, Erektionsstörungen oder auch ein sogenannter diabetischer Fuß.
Depressionen
Diabetiker leiden besonders häufig unter Depressionen. Zum Thema Depressionen durch Diabetes, haben wir einen eigenständigen Artikel.
Was tun bei Diabetes Anzeichen?
Ein Termin beim Arzt kann nicht schaden. Hierfür können Sie sich jederzeit an Ihren Hausarzt wenden. Oft findet eine Überweisung an einen Spezialisten statt. Beim Arzt kann eine genaue Untersuchung erfolgen und mittlerweile auch sehr schnell Diabetes erkannt oder ausgeschlossen werden. Die Kosten werden von der Krankenkasse übernommen.