Welche Folgen hat Rauchen?
Die meisten Folgen der Nikotinabhängigkeit sind allgemein bekannt. Dennoch hilft es sich die Folgen vom Rauchen immer wieder vor Augen zu halten.
Raucher erfahren schon nach kurzer Zeit unangenehme Nebenwirkungen, die mit den Jahren zunehmen. Langfristige Folgen sind allgemein bekannt. Darunter fällt das erhöhte Krebsrisiko wie auch Gefäßerkrankungen.
Doch auch kurzfristige Folgen sind bekannt und stören nicht nur den Raucher selbst. Der unangenehme Mundgeruch oder die Verfärbung der Finger und Zähne, wird selbst von Nichtrauchern wahrgenommen.
Sofortige Folge von Nikotin:
Eine Folge die sofort nach dem Nikotinkonsum eintritt, ist der unangenehme Mundgeruch.
Die ersten Folgen vom Rauchen: Gerüche
Die ersten Folgen vom Rauchen beginnen bereits beim charakteristischen Mundgeruch. Dieser wirkt auf viele Nichtraucher sehr abstoßend, was vor allem in einer Beziehung schwierig sein kann.
Relativ schnell bemerken Raucher auch den Geruch an Kleidung und in der Wohnung. Nichtraucher empfinden diesen Geruch als sehr störend, während aktive Raucher diese Gerüche kaum noch wahrnehmen.
Auch Verfärbungen an den den Räumlichkeiten in denen Geraucht wird, sind häufig schnell zu erkennen. Besonders an weissen Wänden oder hellen Gardinen fällt dieser Effekt auf. Im späteren Verlauf verfärben sich auch die Zähne und Finger des Rauchers.
Folgen auf den Körper vom Rauchen
Relativ früh bemerken Raucher auch einen immer stärker und störend werdender Husten auf. In der Regel kommt es schon bei der allerersten Zigarette zu einem Hustenanfall, der typische Raucherhusten entwickelt sich erst allmählich.
Die körperliche Leistungsfähigkeit nimmt aufgrund der verminderten Sauerstoffzufuhr stets ab. Wegen der sich verschlimmernden Kurzatmigkeit leiden alle Aktivitäten unter regelmäßigem Tabakkonsum.
Da durch das Nikotin die Blutgefäße verengt werden, kommt es oftmals zu kalten Händen und Füßen. Häufig ist sogar der gesamte Körper vom Frösteln betroffen.
Aufgrund der mangelnden Durchblutung altert die Haut vorzeitig: sie wird gräulich, blass und schnell faltig. Dies beginnt zwar schon kurz nach dem Rauchbeginn, jedoch fällt die Verfärbung anfangs kaum auf. Nach einigen Jahren ist aber ein deutlicher Unterschied vernehmbar.
Auch der Geruchs- und Geschmacksinn werden beeinträchtigt. Durch die abgestumpften Sinne müssen Raucher beispielsweise die Speisen stärker würzen.
Die Wundheilung von Rauchern ist deutlich verlangsamt. Tabakkonsumenten müssen insbesondere bei chirurgischen Eingriffen mit vermehrten Komplikationen rechnen.
Auch die Allergieanfälligkeit steigt durch den Tabakkonsum. Der Körper ist durch die permanente Vergiftung überreizt und das Immunsystem neigt zu übermäßigen Reaktionen.
Schwerwiegende Folgen von Nikotin
Die Bronchien und die Lunge werden bereits ab der ersten Zigarette beschädigt und sie leiden nach und nach immer stärker unter dem Tabakkonsum.
Raucher haben eine erhöhte Infektionsanfälligkeit und der immer stärker werdende Raucherhusten kann sich bis hin zum Asthma entwickeln. Neben den tödlichen Erkrankungen kann das Rauchen noch viele weitere Folgen haben. Die meisten von ihnen werden durch Durchblutungsstörungen, die verminderte Sauerstoffzufuhr und die Beschädigung der Bronchien und der Lunge verursacht.
Durchblutungsstörungen
Die kalten Hände und Füße erscheinen anfangs harmlos, doch mit der Zeit entwickeln sich ernsthafte Störungen in der Durchblutung.
Dabei werden die Blutgefäß-Wände unelastischer und es kommt zu Ablagerungen im Inneren. Diese eingeschränkte Blutzirkulation wird als Arteriosklerose bezeichnet und beeinflusst unter anderem auch die Haut und die Heilung von Wunden.
Arteriosklerose erhöht aber auch deutlich das Risiko von Herzinfarkten und Schlaganfällen. Bei ersterem stirbt ein Teil des Herz-Muskelgewebes ab, da eine Herzkranzgefäß-Arterie sehr schlecht durchblutet wird. Wird ein Herzinfarkt nicht behandelt, kommt es oftmals zum Tod.
Beim Schlaganfall stirbt durch die Mangeldurchblutung ein Teil des Gehirn-Gewebes ab und es kommt häufig zu halbseitigen Lähmungen und zum Sprachverlust.
Raucherbein
Das Raucherbein ist eine bekannte Folge des Tabakkonsums, das durch die schlechte Durchblutung verursacht wird.
Aufgrund der Durchblutungsstörungen werden die Füße kälter und blasser. Zudem kann es beim Gehen zu Schmerzen kommen, da die Muskeln nicht ausreichend durchblutet und nicht mehr mit genügend Nährstoffen versorgt werden. Es entstehen Wunden, die zunächst nur langsam und später gar nicht mehr abheilen.
Zudem können sich Dornwarzen bilden, die das Gehen noch schmerzhafter machen. Schließlich stirbt das Gewebe ab und es kommt zu Nekrose und Gangränen. Folglich müssen erst die Zehen, dann der komplette Fuß und in sehr schlimmen Fällen das ganze Bein amputiert werden.
Osteoporose
Durch das Rauchen wird die Entstehung von Osteoporose beschleunigt. Bei der Erkrankung nimmt die Dichte der Knochen ab und daher brechen diese leichter.
Durch Wirbelbrüche kann es auch zu einer Schrumpfung der Körpergröße, einer Rundrücken-Bildung und Lendenwirbelsäulen-Verkrümmung kommen. Diese Symptome können wiederum Atembeschwerden und starke Rückenschmerzen hervorrufen.
Studien konnten belegen, dass aktive Raucher deutlich häufiger unter Knochenbrüchen und damit verbundene Verletzungen leiden, als Nichtraucher.
COPD – Chronisch obstruktive Lungenerkrankung
COPD (Chronic Obstructive Pulmonary Disease) ist eine Sammelbezeichnung für Krankheiten, die Husten, vermehrten Auswurf und Atemnot bei Belastung als Symptome haben.
COPD wird umgangssprachlich auch als „Raucherlunge“ bezeichnet, da Rauchen mit etwa 80% der größte Risikofaktor der Erkrankung ist. In Deutschland sterben jährlich ca. 21.000 Menschen an den Spätfolgen der Lungenerkrankung.
Die Schädigungen der Lunge summieren sich bei fortwährendem Tabakkonsum und daher steigt auch die Sterblichkeit mit zunehmendem Alter. Je später COPD diagnostiziert wird, desto geringer ist auch die Chance auf eine Heilung.
Blindheit – Makuladegeneration
Rauchen kann auch zu Sehbehinderung oder Blindheit führen, da die sogenannte Macula lutea, der zentrale Bereich der Netzhaut, aufgrund der schlechten Nähr- und Sauerstoffversorgung beschädigt werden kann.
Durch das Rauchen werden vermehrt freie Sauerstoffradikale freigesetzt, die langfristig das Gewebe schädigen können. Das Risiko für Makuladegeneration wird auch aufgrund des unausgeglichenen Vitamin- und Spurenelementhaushalt erhöht.
Durch die Verdickung der Gefäßwände kann es neben der Makuladegeneration auch zu Grauem Star kommen.
Krebsrisiko vom Rauchen: Oft unterschätzt
Rauchen kann zu einer Reihe von tödlichen Krankheiten führen, die meistens durch einen langen Leidensweg und einen qualvollen Tod gekennzeichnet sind.
Tabakkonsum kann nicht nur Lungenkrebs verursachen, es gibt auch viele weitere Krebserkrankungen, die aufgrund von Folgeschäden des Rauchens entstehen.
Lungenkrebs
Lungenkrebs gehört mit fast 40.000 Toten jährlich zu den häufigsten Todesursachen in Deutschland. Etwa 80% bis 90% der Fälle von Lungenkrebs sind direkte Folgen des Tabakkonsums. Raucher haben ein bis zu zwanzigfach erhöhtes Risiko an Lungenkrebs zu erkranken. Nach der Diagnose sterben 90% der Patienten innerhalb von höchstens fünf Jahren.
Mundhöhlen-, Speiseröhren- und Kehlkopfkrebs
Raucher haben ein vielfach erhöhtes Krebsrisiko in den Geweben der „Rauchstraße“. Diese umfasst die Lippen, die Mundhöhle, den Kehlkopf und die Speiseröhre. Die Krebserkrankungen verlaufen in vielen Fällen tödlich und können durch Schluckbeschwerden, der Entstellung der Stimme bzw. einem Stimmverlust und anderen bleibenden Schädigungen gekennzeichnet sein. Bei Kehlkopfkrebs wird oft der Kehlkopf entfernt und die Betroffenen müssen folglich durch eine Öffnung in ihrem Hals atmen.
Nieren- und Blasenkrebs
Rauchen ist auch für ca. die Hälfte aller Nieren- und Blasenkrebs Fälle verantwortlich. Die krebserregende Wirkung von Chemikalien der Industrie, deren Zielorgane Blase und Niere sind, kann erheblich durch den Tabakkonsum verstärkt werden.
Zusammenfassung
Die Nikotinabhängigkeit bringt zahlreiche schwer Folgen mit sich. Während die anfänglichen Symptome noch recht harmlos ausfallen, sind die Spätfolgen gravierend. Die Aufklärung ist heutzutage sehr gut, das Suchtrisiko besteht allerdings immer.