Was bringen Nikotinkaugummis?

Nikotinkaugummis können die Entzugserscheinungen während einer Rauchentwöhnung lindern und somit die Erfolgschancen erhöhen. Doch wie effektiv sind Nikotinkaugummis? Ein Blick ins Detail.

Wann sind Nikotinkaugummis nützlich?

Nikotinkaugummis eignen sich vor allem bei schwachen bis mittelstarken Rauchern als alleinige Behandlungsmethode. Die Kaugummis helfen dem Raucher in kritischen Momenten, das Verlangen nach Nikotin zu stillen. Im Gegensatz zu Nikotinpflastern halten Kaugmummis den Nikotinspiegel nicht kontinuierlich aufrecht, haben dafür aber eine deutlich schnellere Wirkung.

Nikotinkaugummi hilft Ihnen, mit dem Rauchen aufzuhören

Dosierung und Anwendung von Nikotin-Kaugummis

  • Nikotinkaugummis sind in Dosierungen mit 2 mg oder 4 mg Nikotin erhältlich.
  • Maximal 16 Kaugummis am Tag
  • Maximal 4 mg pro Stunde

Die genaue Dosierung der Nikotinkaugummis richtet sich in der Anfangszeit nach dem persönlichen Bedarf. Dabei richtet sich die Dosis auch nach der Intensität der Entzugserscheinungen beziehungsweise die vorher gewohnte Nikotinmenge.

Es ist allerdings empfehlenswert maximal 16 Kaugummis am Tag und nicht mehr als 4 mg die Stunde zu konsumieren. Nach etwa 4 bis 6 Wochen sollte die Anzahl der Kaugummis bzw. die Dosierung verringert werden. Es wird im Allgemeinen empfohlen, die Behandlung maximal 6 Monate lang anzuwenden.

Nikotinkaugummi nicht zu schnell kauen:

Ein Nikotinkaugummi sollte langsam, über etwa 30 Minuten hinweg gekaut werden, um das komplette Nikotin aus der Masse zu lösen. Der Wirkstoff wird hierbei hauptsächlich über die Mundschleimhaut in den Körper aufgenommen. Wird der Kaugummi zu intensiv oder schnell gekaut, wird auch das Nikotin schneller aus der Kaumasse gelöst, als es vom Körper aufgenommen werden kann.

Die richtige Kautechnik

Nikotinkaugummis sollten nach Packungsbeilage angewandt werden, denn nur durch die richtige Kautechnik, kann auch eine optimale Wirkung erzielt werden.

Wird der Kaugummi mehrmals gekaut, entsteht in der Regel ein scharfer Geschmack, wobei das freigesetzte Nikotin vom Mund aufgenommen wird und in den Blutkreislauf gelangt. Anschließend sollte es zwischen der Wange und dem Zahnfleisch „geparkt“ werden, bis der scharfe, kräftige Geschmack wieder nachlässt.

Dieser Vorgang sollte für ca. 30 Minuten wiederholt werden, bis sich das gesamte Nikotin von der Kaumasse gelöst hat. Wenn keine Kaupausen eingelegt werden, wird mehr Nikotin freigesetzt, als aufgenommen werden kann.

Dies kann zu folgenden Nebenwirkungen führen:

  • Kratzen im Hals
  • Brennen im Magen
  • Schluckauf
  • Blähungen

Gegenanzeigen von Nikotinkaugummis

Nikotinkaugummis sollten bei einigen Krankheiten nur mit Vorsicht und bei anderen überhaupt nicht angewandt werden.

In diese Kategorie fallen folgende Krankheiten:

  • Einem zurückliegenden Herzinfarkt oder Schlaganfall,
  • Herzrhythmusstörungen oder Prinzmetal-Angina,
  • oder bei verschlechternden Verengung der Herzkranzgefäße.

Eine besondere Vorsicht gilt bei Personen mit:

  • Bluthochdruck
  • Diabetes mellitus
  • Hirngefäßerkrankungen
  • Schilddrüsenüberfunktion
  • Arm- und Beindurchblutungsstörungen
  • Magen- und Darmgeschwüren
  • Tumoren des Nebennierenmarks
  • Schweren Leber- oder Nierenschäden

Auch Nicht- und Gelegenheitsraucher sollten keine Nikotinkaugummis konsumieren. Frauen sollten außerdem während des Schwangerschaft und der Stillzeit versuchen, gänzlich auf Nikotinprodukte zu verzichten.

Vor- und Nachteile von Nikotinkaugummis

  • Entzugserscheinungen lindern
  • Abhängigkeit verringern
  • Nikotinentzug unterstützen

Viele ehemalige Raucher berichten, dass sie Nikotinkaugummis anderen Nikotinersatzprodukten bevorzugen, da durch das Kauen die angewohnte Rauchbewegung leichter verdrängt und Entzugssymptome wie Reizbarkeit oder Stimmungsschwankungen besser bewältigt werden können. Auch das Rauchverlangen wird durch den Kaugummigeschmack im allgemeinen gesenkt.

Außerdem haben Nikotinkaugummis, wie auch die anderen Nikotinersatzpräparate, ein geringeres Abhängigkeitspotential als das Rauchen, da sie deutlich weniger Giftstoffe als Tabakrauch enthalten.

Mögliche Nachteile:

  • Geschmack kann als störend empfunden werden
  • Nikotinmenge für starke Raucher oft nicht ausreichend

Geschmacksstörungen Allerdings sollten Nikotinkaugummis auch nicht zusammen mit sauren Getränken wie etwa Kaffee, Soft-Drinks oder Fruchtsäften konsumiert werden.

Nichtsdestotrotz bleibt die Nikotinsucht während der Anwendungszeit von Nikotinkaugummis weiterhin bestehen. Da die Nikotinmenge in Kaugummis vergleichsweise niedrig ist, benötigen starke Raucher meistens weitere Nikotinersatzpräparate, um ihre Entzugserscheinungen ausreichend zu lindern.