Sorgt zu wenig Testosteron für Impotenz?

Ein Testosteronmangel kann durchaus eine Impotenz auslösen oder verstärken. Bereits an der Tatsache, dass dieses Hormon auch als das männliche Geschlechtshormon bezeichnet wird, lässt sich seine Bedeutung abschätzen.

Leide ich unter Testosteronmangel?

Mittels eines einfachen Bluttests kann jeder herausfinden, ob er selbst von einem zu niedrigen Testosteronspiegel betroffen ist. Zwar können auch Indikatoren wie eine hohe Stimme oder eine geringe Körperbehaarung herangezogen werden, doch hier spielen auch genetische Faktoren eine Rolle, weshalb das Ergebnis nicht aussagekräftig ist.

Ein Arzt nimmt die Untersuchung des Hormonhaushalts normalerweise im Rahmen eines großen Blutbilds vor, welches den Patienten bei den meisten Kassen in etwa 80 Euro kostet. Doch in Laboren kann auch gezielt nur der Testosteronwert bemessen werden, was etwa Kosten von rund 15 bis 30 EUR verursacht.

Welche Testosteronwerte sind normal?

Das Testosteron wird aus dem Blutserum bestimmt. Der Testosteronspiegel kann allerdings ziemlich stark schwanken. Daher sind drei einzelne Blutabnahmen mit einem Abstand von 20 bis 30 Minuten sinnvoll. Begonnen werden sollten damit so früh am morgen wie möglich, da der Wert zu diesem Zeitpunkt am höchsten inst. Am aussagekräftigsten ist das Gesamt-Testosteron. Folgende Werte gelten als Grenzwerte. Liegt der Wer darunter, liegt medizinisch betrachtet ein Testosteronmangel vor.

Testosteron-Normalwerte:

  1. Gesamttestosteron (tT): 12,1 nmol/L
  2. freies Testosteron (fT): 243 pmol/L

Zeigt sich nun, dass der Testosteronmangel tatsächlich ein Grund für die Impotenz und somit der mangelnden Erektion beim Geschlechtsverkehr sein könnte, so gilt es nun entsprechende Gegenmaßnahmen ins Auge zu fassen.
Diese sind tatsächlich recht vielfältig, weshalb Männer diese Faktoren in Erwägung ziehen sollten:

  • Ernährungsumstellung
  • Sportliche Aktivität (Krafttraining)
  • Nahrungsergänzung
  • Medikamentöse Behandlung

Die Ernährung für mehr Testosteron

  • Bereits durch eine Umstellung der Ernährung ist es möglich, dieses Problem zu überwinden.

Dabei geht es darum, auf möglichst vollwertige Kost umzustellen, die den gesamten Bedarf an Mikro- und Makronährstoffen abdeckt. Wissenschaftler sehen vor allem Zink, Magnesium und Vitamin D in der Pflicht, wenn der eigene Haushalt wieder ins Lot gebracht werden soll.

Zink für mehr Testosteorn

Um dem Körper genügend Zink zur Verfügung stellen zu können, kann auf Lebensmittel wie Käse, Haferflocken oder Walnüsse zurückgegriffen werden. Nahrungsergänzungsmittel werden häufig mit 25 bis 50 mg Zink konsumiert. Die letztere hohe Dosis ist vor allem häufig bei Kraftsportlern mit einem höheren Bedarf ratsam.

Magnesium: Bekannt und bewährt

Für ausreichend Magnesium sorgt derweil die klassische Sportler-Banane, es können dem morgendlichen Müsli aber auch Sonnenblumenkerne beigemischt werden. Mangesium ist eines der häufigsten Nahrungsergänzungsmittel und ist in vielen Drogeriemärkten freiverkäuflich.

Das Sonnenhormon Vitamin D3

Das Sonnenhormon Vitamin D kann der Körper bekanntlich selbst, über die Sonne synthetisieren. Daher ist es ratsam möglichst viel Sonne zu tanken, um den Vitamin D Speicher aufzufüllen. Vitamin D ist aber auch in Lebensmittel wie Champignons enthalten, und kann dem Körper über so zugeführt werden. Dabei kann allerdings nur eine geringe Menge aufgenommen werden. In der Winterzeit ist daher eine Nahrungsergänzung mit Vitamin D ratsam.

Mehr Testosteron durch Sport

  • Krafttraining (insbesondere Beine)
  • Ausdauer-Sprint-Einheiten

Studien konnten in der Vergangenheit bereits eindeutig belegen, dass unsere sportliche Aktivität einen direkten Einfluss auf den Testosteronspiegel hat.

Einen großen Einfluss hat dabei das Krafttraining im Bereich der Beinmuskulatur (größte Muskelgruppe).

Während des Trainings steigt der Testosteronwert an, und kann bei regelmäßiger Durchführung konstant auf einem höheren Niveau gehalten werden. Wer daher bislang keine regelmäßigen sportlichen Aktivitäten durchführt, der sollte dies ebenfalls als Alternative sehen, um gegen Impotenz vorgehen zu können.

Testosterontherapie gegen Impotenz?

  • Eine Testosteronersatztherapie erhöht durch exogen zugeführtes Testosteron den Wert.
  • Wird die Therapie abgebrochen, fällt der Wert allerdings wieder und die Eigenproduktion muss sich erholen.

Bei Medikamenten, die das Ziel haben, den natürlichen Wert an Testosteron zu erhöhen, ist stets Vorsicht geboten. Es gibt durchaus Produkte von renommierten Herstellern, die zu gesundheitlichen Zwecken eingesetzt werden, in Deutschland aber der Apothekenpflicht unterliegen.

Hier sollte sich jeder darüber im Klaren sein, dass in diesen Präparaten selbst kein Testosteron enthalten ist, sondern nur Wirkstoffe, die den Körper zur Produktion des Hormons anregen.

Bei der externen Zuführung des Hormons besteht dagegen die Gefahr, dass die körpereigene Produktion sinkt. Der Testosteronspiegel kann nach dem Absetzen des Medikaments sogar noch niedriger ist, als dies vorher der Fall war.

Eines der beliebtesten Methoden um einen natürlichen Testosteronspiegel zu erreichen ist das auftragen von „Testogel“, da hier keine Spritze oder orale Einnahme notwendig ist. Das Gel gilt daher als ziemlich Nebenwirkungsarm, hat allerdings auch nur einen geringen Effekt. Außerdem muss sich jedem Patient bewusst sein, dass somit ein leben Lang jeden morgen ein Gel auf aufgetragen werden muss. Nur wenige Tage ohne der Anwendung, sinkt der Testosteronspiegel bereits wieder.

  • Bevor Testosteron exogen zugeführt wird, sollte mit allen Methoden versucht werden, die eigene Produktion zu erhöhen.

Vorschlag:

Am Ende gibt es also eine ganze Reihe von natürlichen Wegen, um selbst mehr Testosteron zu produzieren. Zwar wirkt sich dies auch förderlich auf die eigene Sexualität aus, doch man sollte sich tunlichst darüber im Klaren sein, dass es impotente Männer gibt, bei denen diese Umstellungen keinen Erfolg zeigen werden. Dann liegt der erektilen Dysfunktion vielleicht eine Beschädigung der Blutgefäße zugrunde, weshalb die Therapie selbst keinen Einfluss haben kann. Demnach ist es vorteilhaft, wenn bereits eine ärztliche Diagnose eingeholt wurde, um den Erfolg dieser Versuche bereits einschätzen zu können.