Was ist Impotenz? Einfach und verständlich erklärt

Definition von Impotenz

Während der Begriff Impotenz im allgemeinen Sprachgebrauch nach wie vor sehr geläufig ist, sprechen Mediziner inzwischen immer häufiger von einer erektilen Dysfunktion.

Unter Impotenz wird eigentlich nicht nur eine Erektionsstörung sondern auch die Anejakulation und Sterilität verstanden. Darunter verbirgt sich die Unfähigkeit der Ejakulation, wie auch die Zeugungsunfähigkeit. Im Volksmunde wird unter Impotenz allerdings häufig nur die Erektionsstörung verstanden.

Erektile Dysfunktion

  • Wird auch „impotentia coeundi“ gennant. Bezeichnet die Unfähigkeit, eine Erektion aufzubauen oder halten zu können.

Aus ärztlicher Sicht leidet ein Mann erst dann unter einer Form der erektilen Dysfunktion, wenn mindestens 50 Prozent der Versuche, Geschlechtsverkehr durchzuführen scheitern. Dies sollte nicht mit einem vereinzelten Aussetzer verwechselt werden, sondern über einen Zeitraum von etwa einem halben Jahr der Fall sein. Die erektile Dysfunktion (ED) wird auch Erektionsstörung oder Potenzstörung gennant.

Anejakulation

  • Wird auch als „impotentia ejaculandi“ bezeichnet. Es definiert die Unfähigkeit, einen Samenerguss zu bekommen.

Wenn die Ejakulation trotz Orgasmus ausbleibt, ist von einer Anejakulation die Rede. Eine mögliche Verzögerung des Samenergusses wird dagegen als Ejaculatio retarda bezeichnet. Die Ursache der Anejakulation ist meist auf eine Verletzung der Wirbelsäule oder einer inkompletten Querschnittsläsionen zurückzuführen. Diese Form der Impotenz kommt nur selten vor.

Zeugungsunfähigkeit

  • Unter "Impotentia generandi" wird eine Zeugungsunfähigkeit trotz ungestörter Erektions- und Orgasmusfähigkeit beschrieben.

Der Begriff Zeugungsunfähigkeit wird auch Fruchtlosigkeit oder Sterilität genannt. Das Gegenteil wird als Fruchtbarkeit beschrieben. Medizinisch betrachtet besteht die Unfruchtbarkeit dann, wenn über einem Jahr trotz regelmäßigem Geschlechtsverkehr, ohne Empfängnisverhütung, keine Schwangerschaft eintritt. Um die Zeugungsunfähigkeit zu diagnostizieren, wird ein Fruchtbarkeitsdiagnostik durchgeführt.

Was ist Impotenz

Ursachen für Erektionsstörungen

Tatsächlich gibt es zahlreiche unterschiedliche Möglichkeiten, weshalb sich eine erektile Dysfunktion einstellt.

In erster Linie liegt dies daran, dass es ein sehr komplexes Zusammenspiel unterschiedlicher Faktoren braucht, damit überhaupt eine Erektion erreicht werden kann. Im folgenden erklären wir den Aufbau einer Erektion…

So entsteht eine Erektion:

Den Beginn macht dabei die sexuelle Erregung, die als ein nervlicher Reiz wahrgenommen wird. Dieser nun über das zentrale Nervensystem an die betreffenden Regionen weitergeleitet.

Auf die Erregung folgt nun die Ausschüttung eines Botenstoffes, welcher die Muskeln um die Schwellkörper des Penis erschlaffen lässt. Damit strömt nun vermehrt Blut in diese Bereiche, wodurch sich die Erektion einstellt.

  • An jedem einzelnen Punkt, der an dieser Kaskade der Wirkung beteiligt ist, kann es nun zu Störungen oder Verzögerungen kommen.

Risikofaktoren Vorerkrankungen

Es gibt bestimmte körperliche Umstände, unter denen es einem Mann sehr viel schwerer fallen kann, eine Erektion zu erreichen. Besonders häufig rücken hier Durchblutungsstörungen oder Erkrankungen am Herz-Kreislauf-System in den Vordergrund.

Diese können entweder über die genetische Disposition, oder durch Umwelteinflüsse gesteuert sein. So trägt zum Beispiel starkes Rauchen viel dazu bei, dass die Durchblutung im Körper gestört ist und sich ein überhöhter Blutdruck einstellt. Auf der anderen Seite sind auch Diabetes mellitus und starkes Übergewicht weitere Risikofaktoren.

Diese und weitere organische Erkrankungen zählen zu den häufigsten Ursachen von Impotenz. Diese Störungen können auch durch physische oder krankheitsbedingte Auslöser entstehen.

Darunter fallen beispielsweise folgende Erkrankungen:

  • Übergewicht
  • Diabetes
  • Herz-Kreislaufstörungen
  • Bluthochdruck
  • Nervenerkrankungen (Parkinson, Alzheimer, Schlaganfall, Rückenmarksverletzungen)
  • Geschlechtskrankheiten (Harnröhreninfektion)
  • Schilddrüsenfunktionsstörungen

Einfluss von Testosteron

In der Praxis ist das männliche Geschlechtshormon Testosteron ein wichtiger Faktor bei der erektilen Dysfunktion. Grundsätzlich verfügen Männer mit einem hohen Testosteronwert über mehr sexuelle Lust, wodurch sich eine drohende Dysfunktion leichter überwinden lässt.

Neben der genetischen Veranlagung sinkt der Testosteronspiegel im Körper aber nach dem 30. Lebensjahr immer weiter ab. Damit wird ein klarer Mangel (Hypogonadismus) als häufige Ursache für sexuelle Störungen aufgeführt.

Lebensmittel für mehr Testosteron:

Verschiedene Lebensmittel, die vor allem die Nährstoffe Magnesium und Zink enthalten, bieten dem Körper die Grundlage, die eigene Produktion zu erhöhen.

Wer nun Lebensmittel wie Sonnenblumenkerne oder aber auch Bananen regelmäßig in die eigene Ernährung aufnimmt, kann die eigenen Testosteronwerte ein klein wenig beeinflussen. Die Erfolge lassen sich am besten durch die Erstellung eines Blutbildes kontrollieren, was bei einem ganz normalen Allgemeinmediziner geschehen kann.

Daran zeigt sich, ob das fehlende Testosteron wirklich die Ursache für die erektile Dysfunktion sein kann.

Mögliche psychologische Ursachen

Häufig spielt bei vielen Männern die mentale Komponente eine noch wichtigere Rolle. Stress und ein mangelndes Selbstwertgefühl stellen zwar tatsächlich oft limitierende Faktoren dar, doch häufig liegt es an der Lustlosigkeit und Abgeschlagenheit, wenn der Beischlaf nicht mehr so funktioniert, wie man es aus früheren Tagen gewohnt ist.

Auf der mentalen Ebene fühlen sich Männer zum Beispiel durch die mediale Darstellung (Pornografie) des Geschlechtsverkehrs stark unter Druck gesetzt. Dabei haben sie das Gefühl, die an sie gestellten Erwartungen nicht erfüllen zu können.

Auf der anderen Seite kann es auch gemeinsam mit einer neuen Partnerin zu verschiedenen Problemen kommen. Je größer das grundsätzliche Vertrauen ist, welches in eine Partnerschaft vorherrscht, desto seltener treten in der Folge diese Schwierigkeiten auf.

Von einer wahrhaftigen Impotenz sprechen Ärzte aber erst dann, wenn die Probleme über einen Zeitraum von einem halben Jahr nicht abgeklungen sind.

Jeder sechste Mann, der das 50. Lebensjahr bereits vollendet hat, leidet heute unter einer Form der Impotenz. Erschreckend sind auch die Zahlen der jüngeren Altersgruppen. Immerhin sieben Prozent der Männer zwischen 18 und 30 Jahren sind bereits von Impotenz betroffen.

Meist junge Männer haben psychologische Auslöser

Besonders junge Männer können zum Beispiel durch Stressfaktoren einen großen Leistungsdruck entwickeln, der sich dann zu einer Impotenz entwickelt. Der Betroffene befindet sich nach einiger Zeit in einem Teufelskreis, denn mit jedem vermeintlichen Versagen steigt der Druck.

Der Ausbruch gelingt nur durch ein offenes Gespräch mit der eigenen Partnerin. Sollte das Damoklesschwert der Impotenz dagegen schon zu lange im Raum schweben, hilft oft nur noch eine Behandlung mit einem Psycho- oder Sexualtherapeut, um das Problem hinter sich zu lassen. Zuvor sollte in jedem Fall kontrolliert werden, dass körperliche Ursachen ausgeschlossen werden können.

Erektile Dysfunktion erkennen

Um sich für die richtige Möglichkeit der Impotenz Behandlung entscheiden zu können, muss eine Störung erst einwandfrei identifiziert werden.

Entscheidend dafür sind auch die unterschiedlichen Symptome. Am deutlichsten zeigen sich diese natürlich am Penis selbst, der nicht mehr hart genug wird, um eine Penetration zu ermöglichen.

Bei manchen Männern gelingt dies vielleicht über einen kurzen Zeitraum, doch bereits nach wenigen Augenblicken erschlafft das Glied wieder. Sollte dies hin und wieder geschehen, stellt dies noch lange keinen Grund zur Besorgnis dar. Erst wenn die Zahl der gescheiterten Versuche überwiegt, sollten Alternativen für die Behandlung gesucht werden.

Körperliche oder mentale Ursache erkennen

Die ausbleibende Erektion im Schlaf ist eines der wenigen Symptome, anhand derer sich Impotenz aus mentalen und organischen Ursachen unterscheiden lässt.

Sollte der Mann im Schlaf unbewusst in der Lage sein, eine Erektion aufzubauen, so ist dies ein ganz klares Zeichen dafür, dass psychische Ursachen der Grund für die anhaltenden Probleme sind.

In diesem Fall braucht man keine Potenzmittel kaufen, da bereits eine Reduktion des psychischen Drucks klare Fortschritte bringen kann. Ärzte nutzen genau diesen Weg, um beim Patienten eine Diagnose zu stellen.

Über Nacht wird dann ein brüchiger Ring am Penis getragen. Sollte es in unbewussten Zustand zu einer Erektion kommen, platzt dieser auf. Dies wäre ein ganz klares Zeichen dafür, dass eine psychische Komponente für die Dysfunktion verantwortlich ist. Für den Patienten bedeutet dies die Aussicht auf eine vollkommene Überwindung des Phänomens.

Definition von Impotenz

Behandlung der Impotenz

In fasst allen Fällen ist die medikamentöse Behandlung ein gelungener Weg, um die organischen Ursachen der Impotenz zu übergehen.

Eine besonders wichtige Rolle nimmt dabei die Gruppe der PDE-5-Hemmer ein, der Viagra, Spedra, Cialis und einige andere angehören. Durch die Medikation ist es in Verbindung mit sexueller Erregung wieder möglich, eine Erektion zu erreichen.

Die Potenzmittel zielen alle darauf ab, die Konzentration des Botenstoffs cGMP im Blut aktiv zu erhöhen. Dies führt schließlich dazu, dass die Muskeln entlang der Schwellkörper des Penis erschlaffen. Die Folge davon ist ein erhöhter Blutfluss, der ab einem gewissen Schwellenwert ausreicht, um eine Erektion zu erreichen.

Den Potenzmitteln wird allgemein eine gute Verträglichkeit nachgesagt, da eine passende Dosierung auch sehr gezielt eingesetzt werden kann.

Bekannte Potenzmittel (PDE-5-Hemmer):

Weitere Behandlungsmöglichkeiten von Impotenz

Neben der medikamentösen Therapie gibt es natürlich noch weitere Möglichkeiten, um eine erektile Dysfunktion zu überwinden.

Zum einen besteht hier die Chance, den psychotherapeutischen Ansatz für sich zu nutzen. Sollte es sich tatsächlich um Impotenz handeln, die auf mentaler Ebene erzeugt wurde, so stehen die Chancen auf eine erfolgreiche Behandlung gut.

Hinzu kommen apparative Hilfsmittel, die eingesetzt werden können, um wieder eine Erektion zu erreichen. So wird zum Beispiel bei Penispumpen ein Unterdruck eingesetzt, um die Durchblutung zu fördern. Voraussetzung ist hierfür eine tolerante und meist langjährige Partnerin, die sich von derlei Hilfsmitteln nicht direkt gestört fühlt.

Manche Männer gehen für die Behandlung der erektilen Dysfunktion sogar das Risiko einer Operation ein. Hierbei sollte sich im Klaren sein, dass selbst kleinste Verletzungen während des Eingriffs zu dauerhaften Schäden führen können, welche nur noch schwer zu beheben sind. Daher gelten Operationen und Penisprothesen nur als aller letzter Ausweg.

Beckenbodentraining

Eine Methode die auch eine langfristige Besserung erreichen kann, ist das langfristige und konsequent Beckenbodentraining. Dadurch kann der Beckenboden trainiert werden, der sich bei einer Erektion völlig automatisch anspannt, um den Rückfluss des Blutes aus den Schwellkörpern zu verhindern. Werden genau diese Muskeln durch ein gezieltes Training gefördert, kann dies nach einiger Zeit dazu führen, dass die Erektionsstörung immer schwächer wird.

Pflanzliche Potenzmittel

Bereits seit vielen Jahrtausenden gibt es verschiedene Pflanzen, die als sogenannte Aphrodisiaka gelten. Inzwischen werden ihre Wirkstoffe in kombinierter Form auch in natürlichen Potenzmittel und Nahrungsergänzungsmittel zum Einsatz gebracht. Wissenschaftliche Belege sind für die Wirkung allerdings nur selten vorhanden, wodurch es entsprechend schwerfällt, seriöse Anbieter von Betrügern beim Kauf zu unterscheiden.

Kann Impotenz vorgebeugt werden?

Selbst mit der größten Vorsicht lässt sich nicht ausschließen, einmal selbst von der Impotenz betroffen zu sein. Doch es gibt zumindest die eine oder andere Stellschraube, die sich ins Auge fassen lässt, um das eigene Risiko der erektilen Dysfunktion zu senken.

Regelmäßiger Sport Bewegung

Alles beginnt mit regelmäßigen Sporteinheiten, die dafür sorgen, dass der Kreislauf in Schwung bleibt. Dadurch werden Durchblutungsstörungen verhindert, die ansonsten eine sehr häufige Ursache dafür sind, dass sich Potenzprobleme einstellen.

Ausgewogene und gesunde Ernährung

Gleichzeitig hilft eine ausgewogene und gesunde Ernährung dabei, den Körper zu jeder Zeit mit den wichtigsten Nährstoffen zu versorgen. Über Lebensmittel wie Sonnenblumenkerne oder Leinöl können dem Organismus genau die Bausteine zugeführt werden, die wichtig sind, um auch den Testosteronspiegel konstant halten zu können. Sport und Ernährung haben zudem nicht nur auf das Sexualleben, sondern auf viele weitere Bereiche des Lebens eine äußerst positive Auswirkung.

Schlechte Gewohnheiten ablegen

Neben diesen Tugenden gibt es aber auch Dinge, die im Alltag besser vermieden werden sollten. Dazu zählt das Rauchen, welches einer der Hauptgründe für Ablagerungen in den Gefäßen ist. Da dadurch der Blutfluss gestört wird, wirkt sich dies auch negativ auf die Fähigkeit zur Erektion aus. Auch aus dieser Motivation heraus wäre es daher wünschenswert, gänzlich auf das Rauchen zu verzichten. Gleiches gilt für Alkohol, wenn dieser in größeren Maßen konsumiert wird. Während ein Bier zum Feierabend am Wochenende oder ein Glas Wein zu einem gesunden Essen noch keine Probleme darstellen, sollte jeder hier die eigene Grenze kennen.